Wiener CLub U5 - Schleswig Holstein

Standard

 

                                                     Geschichtliches zum BlW

Der Blaue Wiener ist ein einfarbiges blaues, mittelgroßes Kaninchen von 4,25–5,25 kg. Der Körper soll leicht gestreckt und walzenförmig sein. Der Blaue Wiener ist eine der bekanntesten und beliebtesten Kaninchenrassen. Die Erbformel der Rasse kann mit: ABCdg (Deutsche Symbolik) bzw. aBCdE (internationale Symbolik) angegeben werden.
Blaue oder blauwildfarbige Kaninchen sind bereits seit längerer Zeit bekannt, fanden jedoch bis Ende des 19. Jahrhunderts kaum Beachtung. Um das Jahr 1895 herum setzte sich der Beamte der
Wiener Eisenbahngesellschaft Johann Constantin Schultz (* 15. September 1856; † 9. Februar 1909) aus -Hetzendorf die Aufgabe, den „Blauen Wiener Riesen“ zu züchten. Er verwendete für sein Zuchtziel nach eigenen Angaben Belgische Riesen, französische Halbwidder und Lothringische Riesen. Inwieweit blaue Kaninchen aus Mähren bei der Entwicklung der Rasse eine Rolle gespielt haben, ist in der Literatur umstritten. Blaue Kaninchen sollen in mähren weit verbreitet gewesen sein und auch als Schlachtkaninchen nach Wien geliefert worden sein. Es gibt heute in Tschechien und der Slowakei eine Rasse „Mährische Blaue Kaninchen“ die farblich dem Blauen Wiener entspricht, allerdings im Bau schlanker und etwas schwerer eher den Riesenkaninchen ähnelt. 1895 wurde die neue Rasse erstmals ausgestellt und 1897 vom österreichischen Zuchtverband als „Blaue Riesen“ anerkannt. 1903 erfolgte der Import nach Deutschland. Die ersten Jahre der Rasse waren von einem Richtungsstreit geprägt, der vor allem eine Entscheidung zwischen zwei Zuchtrichtungen verlangte. Während ein Teil der Züchter ein blaues Riesenkaninchen anstrebten und die Frage des Gewichtes höher priorisierten als die der Farbe, stand für einen anderen Teil die Farbgebung der von ihnen als Mittelrasse gewünschten Tiere im Vordergrund. Auch über den genauen Farbton und die Ausprägung der blauen Farbe gab es Diskussionen, anfangs waren die Blauen Wiener zum Teil blaugrau, das heißt blauwildfarbig.

 

Bewertungsskala:    
1. Körperform und Typ 20Pck  
2. Gewicht 20Pck  
3. Fell  15Pck  
4.   Kopf und Ohren 15Pck  
5. Deckfarbe und Gleichmäßigkeit 15Pck  
6. Unterfarbe 10Pck  
7. Gesundheit und Pflege   5Pck  
       Summe                                                 1  00Pck  


                                                  

       

                                                  Geschichtliches zum BlGrW

Ansätze zur Erzüchtung fehfarbiger großer Kaninchenrassen hat es in Deutschland bereits mehrfach gegeben: So gab es schon vor dem Dritten Reich Bestrebungen, eine fehfarbige Riesenrasse zu züchten, die damals unter dem Namen Honnefer Riesenfeh in den Reichsbewertungsbestimmungen geführt wurde. Auch heute sind blaugraue Riesenkaninchen zugelassen. Der Blaugraue Wiener ist eine blauwildfarbige mittelgroße Kaninchenrasse. In Fellfarbe und Genetik entspricht er dem Perlfeh. Der Blaugraue Wiener ging hervor aus diversen Versuchen, ein größeres Perlfehkaninchen zu schaffen. Als Beispiel sei hier das Honnefer Riesenfeh genannt. Zugunsten des Grauen Wieners war der Blaugraue Wiener 1961 aus dem Standard genommen worden, wurde jedoch 1997 wieder als eigenständige Rasse aufgenommen. Die Erbformel des Blaugrauen Wieners entspricht der des Perlfehkaninchens: ABCdG bzw. ABCdE Abcdg (Deutsche Symbolik bzw. abCde (Englische Symbolik)Die blaugrauen Wiener waren unter der Rubrik „andersfarbige Wiener“ bis 1964 im Standard des damaligen ZDK anerkannt, gerieten jedoch im Laufe der Jahre in Vergessenheit. Erst durch die Zuchtbemühungen von Dirk Wortmann, Reutlingen, und einer ab 1989 stets wachsenden Anzahl von Mitstreitern konnten sich die blaugrauen Wiener erneut einen festen Platz in der Wienerfamilie erobern. Bereits als Neu– bzw. Nachzüchtung, erstmalig offiziell vorgestellt bei der 14. Bundes-Rammlerschau 1993 in Oldenburg, zeigten sich die Tiere in bester Qualität, sodass die erneute Anerkennung der blaugrauen Wiener schon 1997 erfolgte. Man darf davon ausgehen, dass diese züchterisch sehr reizvolle Rasse auch künftig ihren Züchterstamm halten bzw. ausbauen wird.

 

Bewertungsskala:    
1. Körperform und Typ 20Pck  
2. Gewicht 20Pck  
3. Fell  15Pck  
4.   Kopf und Ohren 15Pck  
5. Deckfarbe und Gleichmäßigkeit 15Pck  
6. Zwischen und Unterfarbe 10Pck  
7. Gesundheit und Pflege   5Pck  
  Summe                                                   1  00Pck  

 

Geschichtliches zum WW

Der Weiße Wiener ist eine reinweiße Kaninchenrasse mit blauen Augen und einem Gewicht von 4–5 kg. Der Körperbau ist leicht gedrungen und walzenförmig. Der Weiße Wiener ist, im Gegensatz zum wißen Neuseeländer kein Albino, sondern ein leuzistisches Tier. Diese Mutation beruht auf einem anderen Gen als die Albinoserie, die des Weißen Wieners wird mit     A-----x angegeben. Kreuzt man leuzistische Tiere mit Albinos, ergibt sich in der F1 Generation eine gefärbte Nachkommenschaft. Als Herauszüchter des Weißen Wieners gilt der österreichische Eisenbahnbeamte Wilhelm Mucke (in manchen Publikationen auch Mucki) aus Wien. Er glaubte, durch Verdrängungszucht aus blauweißen Holländerkaninchen ein weißes Kaninchen mit blauen Augen entwickelt zu haben, welches er nach 15 jähriger Zuchtarbeit 1907 zum ersten Mal auf einer Ausstellung vorstellte. Heute wissen wir, dass der Weiße Wiener nicht, wie wahrscheinlich das wieder verschwundene Husumer Blauauge des Züchters Hermann Ziemer aus Arnstadt(benannt nach Husum, seinem früheren Wohnsitz) und das fast reinweiße Hotot, auf Verdrängungszucht, sondern einer eigenständigen Mutation beruht. Da die Tiere gemäß ihrer Abstammung von Holländerkaninchen relativ klein waren, kreuzte Mucke weiße Riesen sowie weiße Widderkaninchen ein, um die angestrebte Mittelrasse analog dem damals schon bekannten Blauen Wiener zu erreichen. In Deutschland machte sich besonders der Züchter Ernst Ordel, der die ersten Tiere 1910 bezog, um die Rasse verdient. Da der Weiße Wiener die damals einzige mittelgroße, rein weiße Kaninchenrasse war, wurde sie in der Zeit des Nationalsozialismus  als Wirtschaftsrasse anerkannt und besonders gefördert, was zu ihrer starken Verbreitung beitrug. Erst in den 1960er Jahren kam der – allerdings albinotische weisse Neuseeländer als mittelgroße, weiße, sehr stark auf Wirtschaftlichkeit gezüchtete Kaninchenrasse dazu. Heute ist man bestrebt, den etwas leichteren und feingliedrigeren Körperbau des Weißen Wieners vom extrem blockigen Typ des Weißen Neuseeländers abzugrenzen. Der Weiße Wiener ist auch heute noch eine der beliebtesten Kaninchenrassen, im Jahre 2004 wurden im Rahmen der Zuchttierbestandserfassung des  fast 15000 aufgezogene Jungtiere dieser Rasse gezählt.

 

 

Bewertungsskala:    
1. Körperform und Typ 20Pck  
2. Gewicht 20Pck  
3. Fell 15Pck  
4. Kopf  15Pck  
5. Ohren 15Pck  
6. Farbe und Gleichmäßigkeit   10Pck  
7. Gesundheit und Pflege   5Pck  
  Summe                                                   1 00Pck  

               

 

                                                  Geschichtliches zum GrW

Der Graue Wiener ist ebenfalls eine mittelgroße Kaninchenrasse  vom Typ des Blauen Wieners, allerdings von wildgrauer Farbe. Der Graue Wiener führt sich zurück auf das so genannte „Deutsche Kaninchen“, das auch vor dem Aufkommen der Rassezucht schon in großer Zahl gehalten und im ersten Standard von 1893 aufgeführt wurde. Es handelte sich um einen eher den kleinen Rassen zuzuordnendem Typ von bis zu 2,5 kg Gewicht. Besondere Anforderungen an die Farbe wurden nicht gestellt, neben wildgrauen kamen auch gescheckte und andersfarbige Tiere vor. Die zunehmende Zahl anderer Rassen verdrängte diesen Typ von Kaninchen und so wurden sie auch nicht mehr in die Standards aufgenommen. Im Zuge der Gleichschaltung im Nationalsozialismus wurden auch die Kaninchenzüchter im Reichsfachausschuss Kaninchen des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter zusammengefasst. Zu den Bestrebungen dieser Organisation gehörte die Verringerung der Zahl der Kaninchenrassen und die Konzentration auf wenige, als Wirtschaftsrassen angesehene Typen. Im Zuge dieser Bemühungen sollte mit einem mittelgroßen, grauen Kaninchen auch das Deutsche Einheitskaninchen geschaffen werden. Diese Bemühungen waren aber nur von geringem Erfolg gekrönt. Die Zucht grauer Tiere im Format der Wienerkaninchen erfolgte durch Verpaarung von Großchinchilla mit Blauen Wienern. Nach nochmaligem Namenswechsel wird die Rasse seit 1962 als Grauer Wiener geführt und ist heute mit einiger Regelmäßigkeit auf Ausstellungen zu sehen. Der Graue Wiener ist genetisch ein wildfarbiges Tier, die entsprechende lautet: ABCDG (Deutsche Symbolik) bzw. ABCDE (internationale Symbolik)

 

 

Bewertungsskala: 20Pck  
1.

Körperform und Typ 

20Pck  
2. Gewicht  15Pck  
3. Fell   15Pck  
4. Kopf und Ohren 15Pck  
5. Deckfarbe und Gleichmäßigkeit 15Pck  
6. Zwischen und Unterfarbe 10Pck   
7. Gesundheit und Pflege   5Pck  
  Summe                                                 1 00Pck  

            

 

                                     Geschichtliches zum SchwW

Das Schwarze Wienerkaninchen, ein rein schwarzes Tier vom Wienertyp, wird seit etwa 1925 gezüchtet. In Form und Gewicht entspricht es voll dem Blauen Wiener. Seine Erbformel ist:
ABCDg (Deutsche Symbolik) bzw. aBCDE (internationale Symbolik)

 

Bewertungsskala:    
1. Körperform und Typ  20Pck  
2. Gewicht  15Pck  
3. Fell 15Pck  
4. Kopf und Ohren 15Pck  
5. Deckfarbe und Gleichmäßigkeit 15Pck  
6. Unterfarbe 10Pck  
7. Gesundheit und Pflege   5Pck  
  Summe                                                1 00Pck  


 

                                                                    Literatur

  • Langer Streit um das Blau der Wiener. In: Der Kleintierzüchter – Kaninchen 12/1996. ISSN 0941-0848
  • Schneeweißer Glanz auf leicht gestreckter Walze – Weiße Wiener. In: Der Kleintierzüchter – Kaninchen 23/2006, Seite 4–5. ISSN 1613-6357
  • Friedrich Karl Dorn, Günther März: Rassekaninchenzucht. Ein Handbuch für Kaninchenhalter und -züchter, 7. Auflage, Augsburg 1989, ISBN 3-89440-569-4
  • A. Franke: Weiße Wiener. In: Der Kleintierzüchter – Kaninchen 7/1999. ISSN 0941-0848
  • A. Franke: Blaue Wiener. In: Der Kleintierzüchter – Kaninchen 1/2000. ISSN 0941-0848
  • J. Fingerland: Mährische Blaue Kaninchen. In: Der Kleintierzüchter – Kaninchen 9/1999. ISSN 0941-0848
  • Friedrich Joppich: Das Kaninchen. VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin 1967
  • R. Opfermann: Geliebte graue Wienerkaninchen. In: Der Kleintierzüchter – Kaninchen 2/1999 ISSN 0941-0848
  • John C. Sandford: The domestic rabbit. 5th edition, Blackwell Science, Oxford 1996, ISBN 0-632-03894-2
  • Wolfgang Schlolaut: Das große Buch vom Kaninchen, 2. Auflage, DLG-Verlag, Frankfurt 1998, ISBN 3-7690-0554-6

Wiener Club    ~   U5    ~   Schleswig -Holstein